Heppenheim – eine Stadt mit Geschichte

 

Die Geschichte der Stadt Heppenheim an der Bergstraße reicht bis in das Jahr 755 zurück und zeichnet sich durch eine große Vielfalt von Menschen, Ereignissen und Entwicklungen aus. Der 1959 gegründete Heppenheimer Geschichtsverein hat damit ein reichhaltiges Betätigungsfeld, auf dem er zahlreiche Aktivitäten entfaltet, die wir Ihnen in den einzelnen Rubriken dieser Internetseite vorstellen möchten. Gerne beantworten wir Ihre Fragen und freuen uns, wenn Sie bei uns mitmachen möchten.
Prof. Dr. Karl Härter (Vorsitzender)

 

Aktuelles und Veranstaltungen

 

Georg Metzendorf - ein Heppenheimer schreibt Baugeschichte.

Vortrag von Dr.-Ing. Rainer Metzendorf

Mittwoch, 25. September 2024, im Vinzenzkloster, Kalter Straße 3, Heppenheim
18:00 Führung durch das Kloster mit Sw. Brigitta und Dr. Rainer Metzendorf
19:00 Uhr Beginn des Vortrags.

Vor allem aufgrund seiner wegweisenden Reformplanungen für einen sozialhumanen Städtebau im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts ist der Architekt, Stadtplaner und Designer Prof. Dr.-Ing. Georg Metzendorf in die Baugeschichte eingegangen. Seine Siedlungen wie die "Margarethenhöhe" in Essen oder "Hüttenau" bei Hattingen waren Pilotprojekte der Deutschen Gartenstadtbewegung und des Deutschen Werkbundes, die einer ganzen Fachgeneration als Vorbild und Maßstab dienten.

Darüber hinaus nahm G. Metzendorf am baukulturellen Umbruch vom Historismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts über Jugendstil und Neoklassizismus bis hin zur Bauhausmoderne der 1920er Jahre teil und setzte Akzente, die heute allesamt unter Denkmalschutz stehen. Die Breite seines Schaffens belegen Brücken, Fabrikanlagen, Kaufhäuser, Kirchen, Schulen, Krankenhäuser, Verwaltungsbauten, Grabmäler, Brunnenanlagen, stattliche Villen, Möbel, Tapeten, Textilien, Baubeschläge, Galanteriewaren oder sein Buch "Siedlungen und Bauten" aus dem Jahre 1920.

In einem bilderreichen Vortrag stellt sein Enkel und Biograf Rainer Metzendorf, ebenfalls Architekt und Stadtplaner, ihn und sein Werk vor.

 

Ausstellung zu historisch bedeutenden Heppenheimerinnen und Heppenheimern

29.9.-17.11.2024 im Museum Heppenheim
Seit einigen Jahren forscht der Geschichtsverein zu historischen Persönlichkeiten, die in Heppenheim (einschließlich seiner Stadtteile) geboren wurden und im Laufe ihres Lebens besondere historische Bedeutung erlangten. Anhand von zahlreichen Ausstellungsstücken und Texten werden zehn repräsentative historisch bedeutsame Persönlichkeiten aus drei Jahrhunderten dargestellt. Die Ausstellung - die gemeinsam mit dem Museum der Stadt Heppenheim geplant wird - startet am 29. September und ist bis 17. November 2024 in den Räumen des Museums zu sehen. 

 

Podcasts des Heppenheimer Geschichtsvereins

„Heppenheimer Geschichte und Geschichten“
Die Podcastreihe des Heppenheimer Geschichtsverein.
Neu online ist die Folge 18: Eine Restauratorin am Werk

Hören Sie rein

Deutscher Mühlentag am 20. Mai 2024

Auf den Spuren lokaler Mühlengeschichte wurde erneut mit Führungen an die einstige Mühlenindustrie und Mühlenkultur erinnert und anschaulich gemacht. Heppenheim mit seinen Stadtteilen war über Jahrhunderte hinweg eine Mühlenhochburg und Stadt der Mühlen. Der Heppenheimer Mühlenrundweg mit 23 Stationen führt zu 13 Standorten ehemaliger Mühlen, zu Wohnhäusern reicher und armer Mühlenbesitzer, zu Mühlwehren usw. In diesem Jahr wird der zehnte Jahrestag der Einrichtung des Mühlenrundweges begangen. Mit zwei kostenlosen Jubiläums-Führungen und weiteren Programmpunkten gab es zum bundesweiten Aktionstag "Deutscher Mühlentag" ein abwechslungsreiches Nachmittagsprogramm.  Eine Führung „Wo einst die Mühlen klapperten, von der Altstadt bis zur Schlappenmühle“ wurde von Dr. Hermann Müller geleitet. Rund 100 Personen machten sich mit ihm auf den Weg und hörten Wissenenswertes zur Heppenheimer Mühlengeschichte. Für Kinder gab es eine eigene Mühlenführung, bei der Pia Keßler-Schül und Inge Schäffauer der großen Kinderschar anschaulich und speziell auf die Kleinen abgestimmt zu den Mühlen berichteten und erklärten. In dem "Müllershaus Schindersburg" war das "Hoflädchen am Mühlenweg" geöffnet und lockte mit einem Getreide-Quiz und einem Streichelzoo.

Die Veranstaltung wird von der Stadt Heppenheim unterstützt und ist eine bewährte Kooperation mit den Heppenheimer Altstadtfreunden, so dass der gemütliche Ausklang bei der "Strooßewärdschaft" der Altstadtfreunde in und vor dem Marstall stattfand. Dort konnte an einem sehr schönen Modell einer alten Wassermühle das Getreidemahlen veranschaulicht werden. Im Marstall gab es neben dem Verkauf dann auch gleich die persönliche Signierung des Mühlen- und Müller-Lexikons "Mühlenhochburg Heppenheim" durch den Autor Dr. Hermann Müller.

92jähriger Kalifornier Russel Floyd Emery besucht seinen Urgroßcousin Richard Helmling

Hans Joachim Büge und Manfred Bräuer, Mitglieder des Geschichtsvereins, unterstützen die Familienzusammenführung
Vor 22 Jahren war Russel Floyd Emery auf der Suche nach seinen Vorfahren zum ersten Mal in Erbach. Jahre zuvor hatte er zusammen mit seiner inzwischen verstorbenen Ehefrau mit der Familien- und Ahnenforschung begonnen. Sein Urgroßvater Adam Röhrig (in den Vereinigten Staaten auch Rohrich, Rohrig etc.) war 1853 in die Vereinigten Staaten ausgewandert. Schwierig gestaltete sich die Suche nach der Herkunft, war diese in unterschiedliche Quellen auch nicht eindeutig angegeben. Letztendlich konnte mit Hilfe von Kirchen- und Stadtarchiv sowie von Hans Joachim Büge, der im Auftrag des Heppenheimer Geschichtsvereins die neueren Heppenheim Sippenbücher bearbeitet und herausgegeben hat, die Herkunft Adam Röhrigs aus der Gemeinde Erbach ermittelt werden.
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Jubiläums-Galgenwanderung „800 Jahre Centgericht auf dem Landberg bei Heppenheim“

Anlässlich des 800-jährigen Jubiläums der Centgerichtsstätte auf dem Landberg veranstaltete der Heppenheimer Geschichtsverein in Zusammenarbeit mit der Tourismus Information Heppenheim am 28. April 2024 eine „Jubiläums-Galgenwanderung“. Unter Führung von Prof. Dr. Karl Härter wurden die historischen Stätten der Strafjustiz, die zum Centgericht auf dem Landberg gehörten, besichtigt und anhand großformatig reproduzierter originaler Quellen und Abbildungen erläutert. Die Veranstaltung fand großes Interesse, ca. hundert Teilnehmer fanden sich am Startpunkt - dem Heppenheimer Rathaus - ein. Die früher offene Rathaushalle war auch eine Tagungsstätte des Centgerichts, denn bei schlechtem Wetter versammelten sich hier die 14 Schöffen unter dem Vorsitz des Centgrafen. Am Rathaus befinden sich auch noch zwei Prangerkonsolen – „Lastersteine“ – die für Ehren- und Schamstrafen genutzt wurden.

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Präsentation des großen Mühlen- und Müller-Lexikons "Mühlenhochburg Heppenheim"

Am 15. März 2024 war es soweit. Im Kurmainzer Amtshof präsentierte unser Schriftführer und Mühlenforschers Dr. Hermann Müller die erste gesamthafte Darstellung über Mühlen und Müller in der Kreisstadt Heppenheim, einschließlich all ihrer Stadtteile. Entstanden ist eine 1006 Seiten umfassende Dokumentation mit mehr als 2250 Abbildungen sowie zahlreichen Tabellen zu 800 Jahren Mühlengeschichte, welches sowohl als Dokumentation, Nachschlagewerk und Quellenedition als auch dem Erinnern an die Mühlenzeit dient.

Eine Anerkennung der in vielen Stunden geleisteten Forschungsarbeit war sicherlich das rege Interesse für diese Publikation, welche sich auch in der hohen Besucherzahl an diesem Abend wiederspiegelte.

Mehr Informationen zum Buch bzw. zum Erwerb finden sie hier

 
 
 

Nachruf Hans Rittersberger

Am 6. April 2024 verstarb Hans Rittersberger, langjähriges Vorstandsmitglied des Heppenheimer Geschichtsvereins, Redakteur der Zeitschrift „Die Starkenburg“ und Mitarbeiter am Sippenbuch Heppenheim. Hans Rittersberger wurde erstmals am 26. April 1968 als Schriftführer in den Vorstand des Heppenheimer Geschichtsvereins gewählt. Dieses Amt übte er bis zu seiner Wahl als gleichberechtigter Vorsitzender im Jahr 1988 aus. Gemeinsam mit Hans Lorenz stand Hans Rittersberger bis 1995 an der Spitze des Vereins. Nachdem Dieter Schnabel am 31. März 1995 zum ersten Vorsitzenden des Vereins gewählt worden war, blieb Hans Rittersberger als Beisitzer im Vorstand, übernahm 2001 bis 2006 das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden und fungierte von 2006 bis 2008 erneut als Beisitzer. In diesem Amt betreute er vor allem die vom Geschichtsverein herausgegebene Zeitschrift „Die Starkenburg“, in deren Schriftleitung er bereits 1996 eingetreten war und die er bis 2005 dann alleinverantwortlich führte. Hans Rittersberger schrieb zahlreiche Artikel für „Die Starkenburg“ und beteiligte sich an der Arbeit zu dem von Wilhelm Metzendorf verfassten Heppenheimer Lexikon sowie den ersten beiden Bänden des Sippenbuchs Heppenheim. Am 16. März 2007 verlieh ihm der Vorstand auch im Namen der Mitglieder in großer Anerkennung und Würdigung seiner Verdienste um die Ziele des Heppenheimer Geschichtsvereins und als Dank für die langjährige Mitgliedschaft, die verdienstvolle Tätigkeit im Vereinsvorstand und die redaktionelle Betreuung der Zeitschrift „Die Starkenburg“ die Ehrenmitgliedschaft. Vorstand und Verein danken ihm sehr für sein langjähriges Engagement im Geschichtsverein und für die Geschichte der Stadt Heppenheim und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Abb.: Hans Rittersberger als stellvertretender Vorsitzender im Jahr 2003

Nachruf Dieter Schnabel

Am 6. Februar 2024 verstarb Dieter Schnabel, langjähriges Vorstandsmitglied des Heppenheimer Geschichtsvereins. Er wurde am 31. März 1995 zum ersten Vorsitzenden des Vereins gewählt und übernahm dieses Amt in einer für den Verein schwierigen Zeit. Vom Februar 2006 bis November 2021 wirkte er als stellvertretender Vorsitzender und unterstützte weiterhin die Vorstandsarbeit. In den elf Jahren, in denen er als erster Vorsitzender wirkte, gelang es ihm, den Verein wieder auf eine stabile Basis zu stellen und in seiner Arbeit vorwärts zu bringen. So wurde unter seiner Führung eine neue Vereinssatzung erarbeitet, die 2., überarbeitete und erweiterte Auflage des ersten Bandes des Sippenbuchs Heppenheim a.d.B. 1517 – 1668 publiziert, eine erste Mühlenwanderung und weitere Exkursionen organisiert. Besonderes Augenmerk widmete Dieter Schnabel dem Bildarchiv des Geschichtsvereins und stellte aus seinem eigenen unerschöpflichen Bildarchiv zahlreiche Abbildungen für Publikationen des Geschichtsvereins zur Verfügung. Durch seine zahlreichen Diavorträge sowie Beiträge zu den Publikationen 1250 Jahre Heppenheim (2005), 50 Jahre Heppenheimer Geschichtsverein (2009) und 950 Jahre Starkenburg (2015) hat er Themen und Bilder der Stadtgeschichte einer breiten Öffentlichkeit vermittelt. Vorstand und Verein danken ihm sehr für sein langjähriges Engagement im Geschichtsverein und für die Geschichte der Stadt Heppenheim und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Diavortrag von Dieter Schnabel bei der Festveranstaltung zum fünfzigjährigen Besten des Heppenheimer Geschichtsvereins am 27. Februar 2009 (Foto Manfred Bräuer)